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Bedeutung der Erstkommunion

Gedanken zur Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion

Kommunion kommt vom lateinischen «Communio» und bedeutet Gemeinschaft. Erstkommunion ist das erstmalige Teilen der Gemeinschaft mit Christus Jesus an seinem Tisch. Die blosse Theorie allein genügt nicht, um sich darauf  vorzubereiten, es benötigt dazu das Erleben. Aus diesem Grund wird das Religionsjahr in den dritten Primarklassen vor allem durch das handelnde Lernen und damit verbunden, durch viele Erlebnisse geprägt.

Ein individueller Weg zur Gemeinschaft
Der Weg zur Gemeinschaft ist für jedes Individuum ein anderer. Drittklässler sind keine kleinen Kinder mehr, sie können bereits Lesen und Schreiben, sind recht selbständig unterwegs und haben eine eigene Meinung. Auf der anderen Seite ist es ein Alter, in dem noch nicht alles entzaubert ist. Geschichten, Bilder, Musik und Rituale haben einen ebenso grossen Stellenwert wie sachliche Informationen. Die Vorbereitung auf den Weissen Sonntag ist deshalb breit abgestützt und nutzt möglichst viele Kanäle, um so jedem Kind einen individuellen Zugang zur Gemeinschaft mit Jesus zu ermöglichen.

Geschichten sind wichtig
Im Religionsunterricht haben Geschichten einen wichtigen Stellenwert. Allen voran sind es die biblischen Erzählungen, die über das Leben und Wirken von Jesus berichten. Hier kann die Erstkommunionsvorbereitung nahtlos an die Themen des Heimgruppenunterrichts (HGU) der Unterstufe anknüpfen. Auch Bildergeschichten und zeitgenössischen Texte haben ihren Platz. Dabei geht es immer wieder darum, mit den Kindern etwas herauszukristallisieren, das für ihr eigenes Leben wichtig ist.

Erlebnisse schaffen Erinnerungen
Pestalozzis Grundsatz, das wirkliches Lernen immer mit Kopf, Herz und Hand geschieht, wird im Religionsunterricht ganz selbstverständlich umgesetzt. So gestalten die Kinder im Laufe des Jahres Laternen, um vor Weihnachten das Friedenlicht aus der Kirche zu sich nach Hause zu holen. Auch Rollenspiele haben im Unterricht als Lernmethode einen festen Platz. So stellen beispielsweise zur Vorbereitung auf die Taufgelübde-Erneuerung die Kinder eine Taufe nach. Dadurch vertiefen sie ihr Wissen durch ein konkretes Erlebnis. Dasselbe geschieht mit dem zentralen Element Brot. Durch Brotbacken erfahren die Kinder den grossen Wert dieses Nahrungsmittels und lernen die Kraft des Wassers mit der «Rose von Jericho» kennen.

Eine offene Kirche
Unsere Pfarrkirche ist ein Ort, wo die Türen einladend offenstehen. Hier darf man hingehen und verweilen. Aus diesem Grund gehen die Katechetinnen mit den Kindern gerne in die Kirche, um diesen geheimnisvollen Ort besser kennenzulernen oder dort einen Gottesdienst zu feiern. Unsere beiden Sakristane zeigen den Erstkommunikanten dabei ganz genau, was für die Eucharistiefeier alles benötigt wird und welche Kostbarkeiten in der Sakristei aufbewahrt werden. Auf Fragen, was denn die Bilder und Figuren auf den Glasfenstern bedeuten und warum es eine Luke im Boden hat, finden sie stets eine passende Antwort.

Jedes ist ein Teil des Ganzen
Zusammen mit ihren Familien gestalten die Kinder einen Teil der Kirchendekoration und erfahren dadurch Gemeinschaft im Kleinen. Auch beim gemeinsamen Üben der Lieder für den Festgottesdienst wird Communio (im Grossen) erlebt. Wenn dann die Erstkommunikanten-Kinder an Fronleichnam an der Prozession teilnehmen, spüren sie selbst, dass sie ein Teil der ganzen Gemeinde sind.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Wallfahrt nach Einsiedeln. Die Kinder und ihre Begleitpersonen feiern zuerst einen Gottesdienst, nehmen dann gemeinsam das Mittagessen ein, lassen sich am Nachmittag durch die berühmte Bibliothek und prächtige Barockkirche führen und erhalten dadurch einen einmaligen Blick hinter die Klosterkulissen.

Versöhnung, Vertrauen und Nächstenliebe
Fehler machen ist erlaubt, es ist menschlich und gehört zu uns allen. Wer zu seinen Fehlern stehen kann und sie bereut, dem wird verziehen. Das Erleben dieses Glaubengrundsatzes ist ebenfalls ein zentraler Punkt in der Vorbereitung auf die Erstkommunion. Mit unserem Diakon Elmar Rotzer führen die Kinder ein persönliches Versöhnungsgespräch. In der Vorbereitung denken sie selber über sich und ihre Beziehungsnetze in Schule, Familie und Freizeit nach und setzen sich mit ihren Fehlern und Schwächen auseinander. Sie erkennen dabei, dass es viel Mut und Überwindung braucht, um zu einem Fehler stehen zu können und erfahren sich trotz ihrer Schwächen und Unzulänglichkeiten als von Gott angenommen und bejaht. Dadurch wird ihr Vertrauen in Gottes Liebe gestärkt. Gerade durch die Kraft dieser göttlichen und verzeihenden Liebe kann Nächstenliebe, Fürsorge und Verständnis für die anderen in der Gemeinschaft erwachsen.

Feste Feiern – Rituale pflegen
Ein Leben ohne Feste wäre wie eine Wanderung ohne Bergbeiz. Im Jahreskreis thematisiert der Unterricht die wichtigsten Feste wie Weihnachten, Passion, Ostern, Auffahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Die Kinder sollen die Bedeutung dieser kirchlichen Feiertage und Hochfeste kennen, erfahren und verstehen. Natürlich ist das wichtigste Fest in diesem Jahr die Erstkommunion selber, die eine Woche nach Ostern stattfindet. Der feierliche Einzug, die festlich geschmückte Kirche, die Musik und besonderen Gäste machen diesen Tag zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis. Der Festtag soll die Erstkommunikanten berühren und in ihren Herzen bleiben – und das nicht nur wegen des besonderen Kleides, der Geschenke und dem Familienfest, sondern weil sie spüren, wie wichtig die Gemeinschaft sie und sie für die Gemeinschaft sind.

Gemeinsam weitergehen
Die ganze Vorbereitung auf den Weissen Sonntag ist vielfältig und kann nicht allein von den Katechetinnen geleistet werden. Es braucht darüber hinaus viele helfende Hände: die Paramentengruppe, die sich um die Alben kümmert, die Pfarreisekretärinnen, die viel Organisationsarbeit leisten, die Sakristane, welche die Kirche vorbereiten, die Musiker, der Diakon, Priester und ganz besonders die Familienmitglieder, welche die Kinder liebevoll begleiten und unterstützen. Es benötigt Bezugspersonen, die beim Basteln und Backen mithelfen, die Kommunionandenken gestalten und vor allem ein offenes Ohr für die Gedanken und Fragen der Kinder haben. Mit der Erstkommunion ist der Weg nicht zu Ende, im Gegenteil, die Reise geht erst richtig los. Das Ziel ist, dass die Kinder in diesem Jahr spüren, dass Jesus für uns alle da ist: für die Braven und für diejenigen, denen alles zu gelingen scheint, aber auch für die Zweifler und diejenigen, die oft scheitern. Er nimmt alle an, so wie sie sind. Die kleine Hostie will uns Menschen daran erinnern, dass auch wir stets neu versuchen sollen, die anderen so anzunehmen, wie sie sind. Nur so kann Gemeinschaft funktionieren und gelebt werden.

Patricia Dahinden

Dienstag, 15. Februar 2022

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